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In der Falle: Südostasien zwischen den USA und China

Marco Herack
Marco Herack
8 minuten gelesen
Sicht auf ein Reisfeld beim Schreiben dieses Textes
Sicht auf ein Reisfeld beim Schreiben dieses Textes

Deutschland ist ein Exportland. Die Zölle seitens der USA werden uns treffen und ‚uns alle Wohlstand kosten‘. Was für Sanktionen gilt, ist auch für Zölle wahr. Sie sind kontraproduktiv und in keinem Fall gut für das exportlastige deutsche Wirtschaftsmodell. Im Zentrum all dessen steht aber nicht Deutschland, sondern die Möglichkeit des Handels und des Handelns mit anderen Nationen.

Wenn wir in Deutschland über unser Dasein als Exportnation sprechen, dann ist das ein in seiner Tiefe selten wahrgenommener Kern. Erst der Handel mit anderen, deren Interesse an dem, was hier erfunden, produziert und / oder zusammengeschraubt wird, generiert die Wertschöpfung, die unseren Reichtum schafft. Das generiert Arbeitsplätze, es finanziert aber auch unseren Sozialstaat und die Möglichkeit der sozialen Marktwirtschaft. (Das alles benötigt auch Dinge, die reines Glück sind. Im Kern: eine gute geografische Lage, ausreichend Wasserüberschuss und die Möglichkeit zur preiswerten Energie.)

In dem Sinne ist es verständlich, wenn man sich in Deutschland als besonders bedroht von Donald Trumps Zollwahnsinn ansieht. Es geht aber nicht nur um Zölle. Trumps Zölle sind der Einstieg in den Ausstieg, wenn sich diese grundsätzliche Entwicklung verfestigt. Das Einkommensmodell der deutschen Wirtschaft, der freie Handel, steht ernsthaft infrage.

Unsere Probleme werden größer, wenn man über Deutschland hinaus schaut. Denn Trumps Zölle sind universal. Und sie erschweren der deutschen Wirtschaft ihr schwierigstes Projekt: Derisking (von China).